Westmark
Friedrich Lienhard
Belletristik / Hauptwerk vor 1945
Beschreibung
Neben dem großen Kultur- und Weltanschauungsproblem der Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg beschäftigte Lienhard innerlich besonders das Schicksal seiner Heimat. Er setzte die "Heimat" mit ihrer Fülle landschaftlicher und geschichtlicher Werte gegen die heimatlose Zivilisation der modernen Großstadt. So förderte er zwar die "Heimatkunst", ist aber selbst nicht als Heimatdichter im engeren Sinne anzusehen, da er, obwohl immer wieder Kräfte aus dem geliebten Elsass ziehend, sich durchaus unter das Schicksal der allgemeinen deutschen Volksgeschichte stellte und von hier aus urteilte. Er, der einst die "Wasgaufahrten" geschrieben hatte, musste durch den Verlust des Elsass an Frankreich aufs tiefste getroffen werden. Dieses Schicksal verarbeitet er in seinem letzten Zeitroman "Westmark" (1918). Prachtvoll ist die Gestalt des alten Pfarrers von Lützelbronn, der sich schließlich für Deutschland entscheidet und nach Heidelberg hinüberwandert. Dieser kerndeutsche Elsässer ist gleichsam der tragende Stamm im Gezweig dieser Geschichte. Um ihn sind in mannigfaltigen Gestalten alle Stimmungen und Meinungen des Elsässertums geordnet, vom ganz am deutschen Geiste hängenden Sohn des Pfarrers bis hin zum unbedenklichsten Französling. Für die Kenntnis der elsässischen Seele und der elsässischen Zustände während des Krieges ist dieses Werk äußerst wertvoll.
Kundenbewertungen
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