Problemwölfe
Stefan Kräh
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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Sonstiges
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Soziologie), Veranstaltung: Umweltsoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit hat die Konstruktion des Wolfs als Umweltproblem zum Thema. Nach Hirsch (1995, S. 303) ist ein Umweltproblem eine durch Menschen verursachte Veränderung des Ökosystems, das von Menschen selbst negativ bewertet wird. Zwar kehrt der Wolf nicht durch menschliche Einflüsse zurück nach Deutschland, jedoch sind die Probleme die im Zuge seiner Existenz gesehen werden insofern von Menschen gemacht, als dass man ihn durch intensive Bejagung verdrängt hat und die Bevölkerung sich über ein Jahrhundert lang an seine durch Abwesenheit gewöhnen konnte. Der Eingriff des Menschen in das Ökosystem wird also erst nach Jahrzehnten als Umweltproblem gesehen. Die Anteilnahme der Gesellschaft an der Existenz wilder Wölfe in Deutschland verlangt nach einer genaueren Untersuchung aller subjektiven Betrachtungen und ihren Bezug zu realen Erfahrungen. Nachdem seit 150 Jahren zum ersten Mal wieder wilde Wölfe auf deutschem Boden geboren wurden, befindet sich die Population unter ständiger Beobachtung der Gesellschaft. Dass wieder Wölfe durch unsere Wälder streifen, erweckt nach langen Jahren ohne Großraubtiere in Deutschland das Interesse von Jägern, Schäfern, Naturschützern, Politikern und der Bevölkerung. Die Gesellschaft ist nicht auf die Wölfe eingestellt und es wird immer wieder gerissenes Wild und Vieh beklagt. So kommt es seit der ersten Stunde zu Diskussionen um das weitere Vorgehen des Menschen. In staatlichem Auftrag betreuen Biologen die verschiedenen Rudel und dokumentieren jede Geburt und jeden Verlust eines Individuums. Nachdem im Kapitel 2 auf die Biologie des Wolfes eingegangen wird, folgt eine Chronologie des Wolfbestands auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland (Kapitel 3). Den Hauptteil bildet Kapitel 4, zunächst mit dem Wolf als literarische und mythologische Figur, dem eine Erläuterung über die öffentlichen Reaktionen auf die Rückkehr des Wolfes folgt. Basierend auf den Erkenntnissen zum Konstruktivismus in der Umweltsoziologie wird in 4.3 die Konstruktion des Wolfs in Deutschland als Umweltproblem einer Analyse unterzogen. In diesem Abschnitt soll die Frage geklärt werden, ob der Wolf derzeit als Problem wahrgenommen wird, oder nicht. Den Abschluss bildet ein Vergleich zu einem weiteren in Deutschland ausgestorbenen Großraubtier: dem Bären. In einem Fazit wird die Frage geklärt, ob die Deutung der Rückkehr des Wolfes als Umweltproblem Ausdruck einer sozialen Konstruktion ist.
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