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Performative Strategien bei DADA Zürich

Die Dada-Manifestationen in Zürich in den Jahren 1916 bis 1918 vor dem Hintergrund einer Ästhetik des Performativen

Jessica Heyser

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Deutsche Sprachwissenschaft

Beschreibung

Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Austins „How to do things with words“ und dessen Sprechakttheorie hat der Begriff der Performanz Einzug in die Kultur- und Geisteswissenschaften gehalten und kann sich mittlerweile eines Modestatus‘ nicht erwehren. Allgemein meint Performanz eine neue Perspektivierung hinsichtlich der Produktion von Kultur bzw. kulturellen Erzeugnissen. Die textuelle bzw. repräsentationale Ebene von Kultur rückt in den Hintergrund, stattdessen richtet sich das Augenmerk auf ihren Herstellungsprozess. Seit der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts lässt sich ein ‚Performatisierungsschub’ in den Künsten vermuten. Man wendet sich von einer elitären Kunstszene und von konventionellen ästhetischen Vorstellungen ab, die an Kategorien wie Kunstwerk und Schöpfersubjekt gekoppelt sind. Der Prozess des Schaffens selbst sowie die Konfrontation mit dem Publikum rücken, insbesondere bei den Futuristen und Dadaisten, in den Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit. Im Fokus dieser Analyse soll der Ursprung der DADA-Bewegung in Zürich in den Jahren 1916 bis 1918 stehen. Diese Auswahl wurde bewusst getroffen, da sich vorzugsweise bei den Zürcher Dadaisten Diskursivierungen einer Ästhetik des Performativen nachweisen lassen, die selbstverständlich noch nicht mit den heutigen Begriffen belegt werden. Das Konzept einer performativen Ästhetik – wie es in jüngster Zeit in den Kultur- und Geisteswissenschaften entwickelt wurde – taugt meiner Ansicht nach dazu, sich dem Phänomen DADA Zürich jenseits der Kategorien von Kunst und Anti-Kunst anzunähern. Die Leitfragen lauten dementsprechend, inwieweit die Konventionen überschreitenden Aktionen der Dadaisten in Zürich als ausdrücklich performative ästhetische Praktiken aufgefasst werden können und inwieweit sich die oben skizzierte Entwicklung von einer objekthaften hin zur einer prozesshaften Kunst nachweisen lässt. Zunächst soll in einem einführenden Teil (a) eine Ästhetik des Performativen als theoretische Ausgangslage – insbesondere vor dem kulturgeschichtlichen Hintergrund zu Beginn des 20. Jahrhunderts – skizziert werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Sprach- und Kulturkrise seit Mitte des 19. Jahrhunderts und den geistigen Vorläufern des Dadaismus. Ausgangspunkt ist die Entwicklung neuer Medientechniken [...]

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