Die Allee
Florentine Anders
Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG
Belletristik / Märchen, Sagen, Legenden
Beschreibung
Aufwuhlend und geschichtensatt: Ubers Bauhaus, den Stararchitekten der DDR, zwei sich emanzipierende Frauen und die Fallen des SystemsDa ist der charismatische, von den Ideen des Bauhauses und der Avantgarde durchdrungene Idealist Hermann Henselmann, der nach dem Krieg zum Chefarchitekten Ost-Berlins aufsteigt und dort in Konkurrenz zu den West-Berlinern um Scharoun & Co. treten soll. Der Berliner Fernsehturm, die Stalinallee, der Leipziger Uniturm sind mit seinem Namen untrennbar verbunden. Der Preis freilich: Standig muss er lavieren und manchmal auch zu Kreuze kriechen, um wenigstens die Grundlagen seiner modernistischen Ideen vor den stieseligen Vorstellungen der Politfuhrung zu retten. Und da ist vor allem Henselmanns Frau Isi, hochbegabt, die auch als Architektin arbeiten will, aber mit einer auf acht Kinder anwachsenden Familie zu kampfen hat, standig die Scherben aufkehren muss, die ihr Mann hinterlasst, und sich zunehmend selbst emanzipiert. Und da ist die Tochter Isa, die sich der erstickenden Manipulation durch den cholerischen Vater entzieht, um ihren dornigen eigenen Weg in ganz anderen Milieus zu gehen. Und dann auch noch die eng verwandte Familie Robert Havemanns, bei dem Kompromisse wenig zahlen und der sich der staatlichen Bevormundung komplett verweigert.