Die Lehrbarkeit der Tugend bei Platon: "Menon"
Moritz Bischof
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Antike
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach der Lehrbarkeit der Tugend steht im Zentrum von Platons Dialog Menon. In dieser Untersuchung wird analysiert, unter welchen Bedingungen Tugend gelehrt werden kann und welche Rolle Wissen, wahre Meinung und göttliche Schickung dabei spielen. Zu Beginn des Dialogs wird die Definition der Tugend diskutiert, wobei Sokrates drei von Menon vorgeschlagene Definitionen widerlegt. Anschließend wird im Rahmen der sogenannten Geometriestunde das Konzept der Wiedererinnerung (Anamnesis) eingeführt, welches besagt, dass Wissen bereits in der Seele vorhanden ist und durch geeignete Fragen hervorgebracht werden kann. Diese Idee wird kritisch betrachtet, insbesondere hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Lehrbarkeit der Tugend. Im weiteren Verlauf des Dialogs wird die These aufgestellt, dass Tugend lehrbar wäre, wenn sie als Wissen begriffen würde. Jedoch wird festgestellt, dass es keine Lehrer der Tugend gibt, was darauf hindeutet, dass sie nicht durch Unterricht vermittelt werden kann. Stattdessen wird die Möglichkeit erörtert, dass wahre Meinung – die sich in praktischen Entscheidungen als ebenso wertvoll wie Wissen erweist – eine Rolle spielen könnte. Letztlich wird der Erwerb der Tugend als eine Frage göttlicher Fügung dargestellt. Diese Arbeit untersucht die Argumentationsstruktur des Dialogs, stellt Bezüge zur heutigen Lehrpraxis her und zeigt auf, inwiefern Platons Überlegungen noch immer relevante Impulse für die Bildungsphilosophie liefern. Die Frage, ob Wissen über eine präzise Definition eines Begriffs Voraussetzung für dessen Lehrbarkeit ist, wird dabei kritisch reflektiert und im Kontext moderner Bildung diskutiert.
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