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Sekundärer Antisemitismus in Deutschland und Erscheinungsformen im rechtsextremistischen Milieu

Oliver Kölbel

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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Politische Soziologie

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Zur sozialen Konstruktion von Ethnizität, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit konzentriert sich vor allem auf den sekundären Antisemitismus in Deutschland und sucht nach Gründen, weshalb dieser sich über Generationen gefestigt hat. Obwohl sich moderne Gesellschaften entschieden gegen jede Form von menschenverachtenden Ansichten positionieren, hat der Antisemitismus ein erschreckend stabiles Fundament in der (deutschen) Bevölkerung. Jüdinnen und Juden scheinen seit jeher mit Argwohn betrachtet zu werden. Trotz der Tatsache, dass die Shoah dem Antisemitismus – zumindest im öffentlichen Raum – jegliche Legitimation entzogen hat, bestehen judenfeindliche Ressentiments fort. Zunächst wird auf begriffliche Grundlagen eingegangen. Mit Blick auf die christliche Geschichte kann man eine Abgrenzung zwischen Antijudaismus und Antisemitismus vornehmen. Nach diesen einleitenden Erörterungen wird der Antisemitismus als prototypisches und aktuelles Ressentiment untersucht. Dabei wird geklärt, welchen Zweck Ressentiments generell haben und welche Besonderheiten es bei den judenfeindlichen Vorurteilen gibt. Interessant ist hierbei, dass der Antisemitismus in Deutschland auf Grund der Shoah tabuisiert wird und trotzdem allgegenwärtig ist. Mit diesem Phänomen des sekundären Antisemitismus wird sich daran anschließend befasst. Es folgt eine Analyse der Geschichte der Opfer der Shoah und ihrer Verfolgung, sowie der darauf aufbauende Erinnerungsabwehrmechanismus in Teilen der deutschen Bevölkerung, welcher zu einer erheblichen Identifikationsstörung führt. Die Schuld für diese Störung wird bei den Nachkommen der Opfer gesucht, also bei denjenigen, die die Erinnerung an die Geschichte dauerhaft präsent halten. Dadurch entsteht ein "neuer" Antisemitismus, welcher vor allem im rechtsextremen Milieu auf fruchtbaren Boden fällt. Die rechtsextreme Szene formuliert im Vergleich zu weiten Teilen der deutschen Bevölkerung offen antisemitische Vorurteile und zweifelt an der Echtheit der Shoah und der deutschen Geschichte generell. Im Rahmen dieser Arbeit werden abschließend drei Verfahren herausgearbeitet, welche RechtsextremistInnen nutzen, um judenfeindliche Vorurteile zu kommunizieren.

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Schlagwörter

Rechtsextremismus, Ressentiments, Sekundärer Antisemitismus, Antisemitismus, Shoah, Holocaust