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Von der Vereinigung der Steuer- und Wirtschaftsreformer zum Bund der Landwirte. Agrarische Interessenverbände im Preußen des 19. und 20. Jahrhunderts

Philipp Schönherr

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Regional- und Ländergeschichte

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 2,0, Universität Stuttgart (Philosophisch-Historische Fakultät), Veranstaltung: "Oben Bleiben!" Deutsche Diskurse über Adel und Adeligkeit im gesellschaftlichen Umbruch (Mitte des 18, Jhs. bis 1945), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Untersuchung werden die Strategien und Methoden des Adels, die das 'Oben Bleiben' dieser Bevölkerungsgruppe innerhalb der veränderten Rahmenbedingungen des Deutschen Kaiserreichs gewährleisten sollten, näher betrachtet. Dementsprechend wird im Folgenden zunächst die Vereinigung der Steuer- und Wirtschaftsreformer (VSW), ein Vertreter der agrarischen Interessen der Großgrundbesitzer, von Relevanz sein. Dieser Zusammenschluss erweist sich besonders dahingehend als historisch bedeutsam, da sich in dieser, ausgehend vom norddeutschen und vor allem dem ostelbisch-preußischen Raum, eine vergleichsweise homogene Interessenbewegung der Großgrundbesitzenden sowie Eisenindustriellen subsumierten. Entgegen den Tendenzen der historischen Forschung, die die Gründung des VSW zumeist nur bezüglich der Vorgeschichte des Bunds der Landwirte (BdL) stark verkürzt thematisiert, wird das Augenmerk auf einer allgemeineren Ebene liegen: Die Gründungsursachen des Verbandes, die verfolgten Ziele, die verbandsinterne Ideologie und nicht zuletzt die Probleme der politischen Partizipation im Rahmen der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Ebenfalls wird auf die Rolle des Adels innerhalb dieser Vereinigung der agrarischen Eliten eingegangen werden. Der daran anknüpfende Hauptteil der Untersuchung wird den Bund der Landwirte, eine Pressure-Group, wie es sie zuvor im Deutschen Kaiserreich so noch nicht gab, zum Gegenstand haben. Auch im Falle dieser agrarischen Massenbewegung wird der Fokus zunächst auf einer allgemeinen Ebene liegen. Dabei gilt es die Gründungsursachen und die Ideologie des Bundes zu beleuchten. Im zweiten Teil werden die Besonderheiten dieser äußerst aktiven und zeitweise sehr erfolgreichen Bewegung, die Organisation und die angebotenen Dienstleistungen, die nicht unwesentlich mit dem Erfolg des BdL verknüpft sind, dargestellt. Abschließend sollen zwei Fragestellungen untersucht werden, die sich mit dem Beitrag des Bundes zu einem politischen, modernen und gesellschaftlich salonfähigen Antisemitismus beschäftigen. Erstens: welchem Zweck dient die vom Bund maßgeblich mitgetragene antisemitische Agitation? Und zweitens: mit welchen Mitteln wurde dieser Prozess vorangetrieben? Diesbezüglich wird der Einfluss des BdL auf die Deutsch-Konservative Partei und deren publizistischen Organe von besonderem Interesse sein.

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Schlagwörter

Conrad Freiherr v. Wangenheim, Wirtschaft Kaiserreich, agrarischen Interessen, Bund der Landwirte, Landhandel, MIttelbauern, Prototyp einer modernen Massenorganisation, Nationalliberale Partei, Adel, Preußen, politische Agitation, Presseorgane BdL, 'Oben Bleiben', Vereinigung der Steuer- und Wirtschaftsreformer, Deutsches Kaiserreich, Ursprünge des Nationalsozialismus, Zentrum, Berliner Blatt, Interessenvertreterpartei der Landwirtschaft, VSW, Reichstag, Antisemitismus, Caprivi, 19. und 20. Jahrhundert, antisemitische Agitation, Großgrundbesitzer, Wahlkampf, Landhandwerk, Verband der Steuer und Wirtschaftsreformer, BdL, Interessensvertretung Großagrarier, Massenbewegung, DKP, Propaganda, Ideologie, norddeutscher Raum, Diederich Hahn, Kaiserreich, Lobbyismus, ostelbischer Raum, bürgerliche Gutsbesitzer, 1893, Freikonservative Reichspartei, 'moderner' Antisemitismus, Geschichte, Deutsch-Konservative Partei, Großagrarier, politische Massenbewegung, Agrarier, Kleinbauern, Korrespondenz des Bunds der Landwirte, Nationalsozialismus, frühe Massenbewegung im Kaiserreich, Deutsche Tageszeitung, Gustav Roesicke