Kommerzienrats Olly
Else Ury
Belletristik / Hauptwerk vor 1945
Beschreibung
In dem Roman "Kommerzienrats Olly" verwebt Else Ury die Herausforderungen und Freuden des Erwachsenwerdens mit einem feinen Gespür für die Eigenheiten des jüdischen Mittelstandes im frühen 20. Jahrhundert. Die Protagonistin Olly, Tochter eines erfolgreichen Kaufmanns, durchläuft eine bewegte Reise, die geprägt ist von familiären Erwartungen, gesellschaftlichen Normen und der Suche nach individueller Identität. Ury gelingt es, lebendige Charaktere in einer liebevoll und detailgetreu geschilderten Alltagswelt zu skizzieren, die sowohl nostalgische als auch kritische Aspekte des damaligen Lebens umfasst. Ihr literarischer Stil ist geprägt von einer ausgewogenen Mischung aus feinsinniger Beobachtung und mitreißendem Erzählfluss, der den Leser in die emotionalen Tiefen ihrer Figuren eintauchen lässt. Else Ury, geboren 1877 in Berlin, war eine der ersten jüdischen Autorinnen, die sich mit der Thematik des weiblichen Heranwachsens auseinandersetzten. Ihr eigener Hintergrund als Tochter eines jüdischen Kaufmanns spiegelt sich in Ollys Erfahrungen wider, während das aufstrebende, aber auch von Konflikten geprägte deutsch-jüdische Leben der Zeit in ihren Werken thematisiert wird. Urys Engagement für Frauenfragen und soziale Gerechtigkeit zeigt sich in ihrer sensiblen und realistischen Darstellung von Herausforderungen, mit denen ihre Charaktere konfrontiert sind. Für Leserinnen und Leser, die sich für die Verflechtungen von Identität, Tradition und Selbstverwirklichung interessieren, ist "Kommerzienrats Olly" ein unverzichtbares literarisches Werk. Es bietet nicht nur einen Einblick in die private und gesellschaftliche Dimension der damaligen Zeit, sondern lädt auch zur Reflexion über zeitlose Themen ein. Durch seine ansprechende Prosa und fesselnde Handlung ist dieses Buch ein wertvoller Beitrag zur deutsch-jüdischen Literaturgeschichte und ein Gewinn für jede Büchersammlung.
Kundenbewertungen
Eltern-Kind-Konflikte, kulturelles Erbe, Frauenschicksale, gesellschaftlicher Druck, frühes 20. Jahrhundert, Identitätssuche, realistischer Stil, sozialkritische Literatur, Vorurteile, jüdisches Berlin