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Gesammelte Werke

Mrs Dalloway, Die Fahrt zum Leuchtturm, Orlando, Die Wellen, Ein Zimmer für sich allein, Das Tagebuch einer Schriftstellerin

Virginia Woolf

EPUB
3,99

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Belletristik / Anthologien

Beschreibung

Diese reichhaltige Zusammenstellung versammelt einige der bedeutendsten Werke Virginia Woolfs und eröffnet einen tiefen Einblick in ihre literarische Entwicklung sowie in die radikalen Gedanken, die sie zu einer Ikone der Moderne machten. Zentral steht dabei das feinsinnige Porträt des Bewusstseinsstroms in "Mrs Dalloway", einer Geschichte, die an einem einzigen Tag in London spielt und durch wechselnde Perspektiven die seelische Verfassung der Titelfigur und ihres Umfelds enthüllt. Neben der eindringlichen Erforschung persönlicher Empfindungen zeichnet sich dieses Werk durch eine subtile Gesellschaftskritik aus, die in Woolfs späteren Schriften fortgeführt wird. "Die Fahrt zum Leuchtturm" beeindruckt vor allem durch ihre poetische Verdichtung: Ein Familienurlaub auf einer schottischen Insel gerät zum Spiegelbild für das Vergehen der Zeit und die Verschiebungen in menschlichen Beziehungen. Die Charaktere sprechen weniger durch äußere Handlung als durch innere Monologe zu uns, was die Tiefgründigkeit und Komplexität der Figuren spürbar macht. In Orlando hingegen sprengt die Autorin bewusst alle Grenzen, indem sie ihren Protagonisten über Jahrhunderte hinweg Geschlecht und Epoche wechseln lässt. Dieses ironisch-phantastische Spiel mit Identität und historischer Wirklichkeit entlarvt die Willkür gesellschaftlicher Normen und hebt zugleich ihre Zeitlosigkeit hervor. Mit "Die Wellen" wagt Woolf schließlich eine beinahe poetische Form des Romans, die dem Bewusstseinsstrom verschiedener Figuren folgt und so ein mehrstimmiges Mosaik menschlicher Existenz erschafft. Jenseits klassischer Erzählstrukturen entsteht ein rhythmisierter Fluss an Gedanken und Beobachtungen, der an das stetige Kommen und Gehen von Wellen am Strand erinnert. Dabei treten universelle Themen wie Freundschaft, Vergänglichkeit und Selbsterkenntnis in den Vordergrund. Besondere kulturelle Relevanz erlangte "Ein Zimmer für sich allein", in dem die Autorin mit leidenschaftlicher Schärfe argumentiert, warum Frauen finanzielle und räumliche Unabhängigkeit benötigen, um überhaupt schreiben zu können. Dieses Essay, oft als Schlüsselwerk des feministischen Denkens bezeichnet, klagte nicht nur die strukturellen Hürden an, die kreativen Frauen den Weg verstellen, sondern entwarf zugleich eine Vision von Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Die Resonanz war enorm und wirkt bis heute in Debatten über Geschlechterrollen und gesellschaftliche Erwartungen nach. Ergänzend bietet das persönliche Tagebuch unverstellte Einblicke in Woolfs Alltag, ihre kreativen Prozesse und ihre philosophischen Reflexionen. Hier erfährt man unmittelbar von ihren Selbstzweifeln, ihrem künstlerischen Antrieb und ihrem unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Literatur. So verschmelzen in diesem Band formales Experiment, gesellschaftskritische Analyse und intime Gedanken zu einem eindrucksvollen Gesamtbild, das einmal mehr belegt, warum Virginia Woolf als eine der wegweisendsten Stimmen ihrer Zeit gilt.

Kundenbewertungen

Schlagwörter

Identitätskonstruktion, Poetische Verdichtung, Reflexionsraum, Geschlechterdebatte, Zeitliche Fluidität, Innerer Monolog, Bewusstseinsstrom, Literarische Selbstbehauptung, Introspektionstechniken, Gesellschaftskritik